Vereins-Historie
- Bw Halberstadt
Wie alles begann
Mit dem 29.10.1988 endete nicht nur im Bw Halberstadt die
Dampftraktion, sondern auch auf dem Gebiet der Deutschen
Reichsbahn. Dadurch wurde im Bw Halberstadt der Gedanke
geboren, eine betriebsfähige Traditionslok der Baureihe 50
zu erhalten.
Dafür standen zur Auswahl: die 50 3501 - war vergeben als
Werklok an das RAW Meiningen,
die 50 3559 –
welches die letzte Planlok des Bw Halberstadt war. Diese
schied aber auf Grund ihres Heizlokeinsatzes im Winter 1988
zu 1989 und deren Folgeerscheinungen (Kesselschäden) aus.
Also fiel die Wahl, auf die im Bahnhof Oschersleben
abgestellte 50 3708, die letzte rekonstruierte Lok der
Baureihe 50.
Die Lok wurde dann, zusammen mit 50 3553 in das RAW
Meiningen zur Hauptuntersuchung überführt. Am 20.10.1989
wurde diese beendet und die Lokomotive ihrem neuen
Verwendungszweck ins Bw Halberstadt rücküberführt.
Es fanden sich viele engagierte Eisenbahner die sich für den
Erhalt der Dampflokomotive einsetzen. So kam es auch das ein
Traditionszug zusammengestellt wurde, bestehend aus mehren
3-achsigen Rekowagen und einem Packwagen. Damit sollten dann
die ersten Gesellschaftsfahrten stattfinden.
Dieser Zug befindet sich heute leider nicht mehr in unserem
Eigentum. Er wurde im Jahr 1999 verschrottet. Ein Wagen ist
bei der Firma VIS GmbH in Halberstadt erhalten geblieben.
Nach Ablauf der Kesselfrist am 20.10.1993 erwarb die
damalige Interessengemeinschaft
50 3708 die Lok, von der Deutschen Reichsbahn, und begann
nach sorgfältiger Planung mit der Wiederaufarbeitung der
Dampflok. Dank der tatkräftigen Unterstützung der
Eisenbahner des Bw Halberstadt und dem RAW Meiningen sowie
den Spenden der Bevölkerung konnte die Kesseluntersuchung
innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden. Seit dem
07.10.1994 dampfte unsere 50 3708 wieder. Um auf allen
Strecken der DB AG fahren zu dürfen, mussten wir die Lok
noch mit Zugbahnfunk und einer induktiven Zugbeeinflussung
ausrüsten. Seit dem Jahre 1994 heißen wir
Traditionsgemeinschaft 50 3708 e.V. Halberstadt. Seit dieser
Zeit nehmen wir jährlich an vielen Plandampfveranstaltungen
und Sonderfahrten teil.
Am 20.10.1997 lief dann die Fahrwerksfrist ab, damit stand
dann die Fahrwerksuntersuchung und die Kesseluntersuchung
ins Haus. Mit der MaLoWa Kloster Mansfeld bekamen wir auch
das gelöst. So konnten wir am 24.02.1998 vom
Landesbevollmächtigten für Eisenbahnen im Land
Sachsen-Anhalt die Abnahme unserer Lok nach § 32 der EBO
erhalten.
Um auch längere Fahrten bestreiten zu können bekamen wir vom
Eisenbahnclub Aschersleben zwei Begleiterwagen als Leihgabe
(siehe Fahrzeuge). Das erste Fahrzeug arbeiteten wir in
Eigenleistung auf. Das zweite Fahrzeug haben wir durch die
Hilfe vom Verein Brücke e.V. Blankenburg aufgearbeitet.
Im Frühjahr des Jahres 2003 erhielten wir dann die Kündigung
für unser „Gleis 17“ im
ehemaligen Bw Halberstadt. Damit musste eine neue „Bleibe“
für unsere Dampflokomotive gefunden werden.
Die Suche war
zuerst vergebens, doch dann konnten wir dank des
Volkshochschulbildungswerkes und des Blankenburger Vereins
Brücke e.V. eine Lösung finden. Auf deren Gelände, in
Blankenburg, stand ein passender Lokschuppen.
Hier sollte also unser „Trudchen“ (so der Spitzname der 50
3708) eine neues zu Hause
finden. Am 14.07.2003 war es dann soweit, nach einer
Sonderfahrt wurden in Halberstadt noch zwei Güterwagen mit
unseren Habseligkeiten (Leihgabe ECA) aufgenommen und die
Fahrt ging endlich in die neue Unterkunft. Mit einem langen
Pfiff verabschiedete sich die Traditionsgemeinschaft 50 3708
e.V. vom Bw Halberstadt.
- Lokschuppen in Blankenburg